Erklärung von Thunfisch & Knastcharts!

 

Hier findet ihr eine Erklärung, die am 2, Hafttag geschrieben wurde, und leider nicht geschickt werden könnte, durch die komplete Ausschaltung, die mensch im Knasttransport erfährt (ein weiterer Text dazu kommt demnächst). Wir haben uns doch entschieden, es zu veröffentlichen, auch weil andere Gefangene gegrüßt werden und sie diese Zeile vieilleicht noch erreichen können.

Das Bild zu diesem Artikel ist das Notensystem, was in der Erklärung erwähnt ist. Es soll weder als objektiv gelten noch zu ernst genommen werden!

 

12/11/19, Brandenburg-an-der-Havel

Hi ihr lieben,

Erstmal danke und probs, dass ihr diesen Brief liest ! Sich Zeit zu nehmen um den Wörter der Gefangenen acht zu geben ist echt wichtig und cool. Es tut mir gut, mir vorzustellen, dass ihr auf der anderen Seite der Gittern diesen Brief in euren normalen Leben lesen werdet.
Na ja, jetzt bin ich wieder im Knast, und wieder auf dem Transport – zynischeweise auf genau den selben Weg, wie fast genau 3 Jahre her, nur in die andere Richtung (Berlin nach Bielefeld statt Bielefeld nach Berlin). Ich nutze diese Gelegenheit, um meine Eindrücke von der JVA Luckau-Duben (Brandenburg), Brandenburg-an-der-Havel (Brandenburg), Halle (Sachsen), Hannover (Niedersachsen), Hildesheim (Niedersachsen) und Bielefeld-Brackwede (Nordrhein-Westfalen) zu bestätigen und meine drei Jahre alte Pläne eines Notensystem für Knäste auf die Beine zu stellen : ich veröffentliche es sobald es fertig ist, es könnte euch nützlich sein oder überhaupt amüsieren.
Eigentlich geht es mir den Umständen entsprechend eher gut, auch weil es halt nicht mehr das erste Mal ist, und weil ich mich seitdem intensiv und offensiv mit Knast auseinandergesetzt habe. Es hilft wirklich sehr, ich kann es euch nur weiterempfehlen ! Gut auch, dass ich dieses Mal nicht auf der Straße beinah im Schlafanzug festgenommen wurde, sondern aus dem Flieger kurz vor dem Abflug von den Bullen abgeholt wurde, also mit meinem gesammten Koffer.
Ein Paar Gedanken dazu. Ein paar Tage her, hatte ich ein Artikel in der In der Tat (anarchistische Zeitschrift) gelesen, es hies so was wie „Im Freiluftgefägnis“ [In der Tat nummer 5, Herbst 2019, „Im Freiluftgefängnis“]. Es sagte ungefähr, es gäbe doch keinen konkreten Unterschied zwischen beiden Seiten der Gittern, da mensch draussen auch nicht frei ist und in der Bewegungen eingeschränkt wird (zb. durch Grenzen) und überwacht wird (durch Technologie). Freund*Innen und ich haben drüber gequatscht, und ich brachte die Kritik, dass Knast doch nicht nur um „Freiheit“ geht, sondern eher um Auslieferung. Im Knast bist du ständig unter der Hand des Staates, komplet ausgeliefert, fast wehrlos. Im Knast bist du erstmal in einer Zelle eingesperrt und es können irgendwelche Leute reinkommen und mit dir das zu tun, was sie wollen. Draussen hast du fast immer mindestens die Möglichkeit, wegzurennen, ob du es versuchst oder nicht, ob du es schaffst oder nicht.
Gestern im Flieger hatte ich aber diese Möglichkeit doch nicht. Im Schönefelder Flughafen auch nicht : überall Schleuse, geschlossene Türen, Kontrolle. Ich war auch da tatsächlich vollkommen den Behörden ausgeliefert, wie in einer Gefängniszelle. Und das schlimmste, was mich gerade richtig ankotzt, viel mehr als die Festnahme in sich, ist, dass ich mich vollkommend freiwillig und nichts ahnend geliefert habe, ich habe mich sogar gefreut. Ich hatte diese Auslieferung nicht mal kommen gesehen. Ausserhalb der Egoverletztung, dass ich gehofft hätte, ich wäre nicht so naiv und auch nicht so schnell bereit, mich von kleinen Freuden (in diesem Fall, in Urlaub fliegen) verblindet zu lassen, tobt sich in mir eine Frage aus : wie oft liefere ich mich eigentlich selbst aus, im Alltag ? Wie oft laufe ich durch Schleuse und Eisentüren, ohne es bloß zu bemerken ? Mit dieser Frage bin ich noch nicht so weit, ich weiß nur, dass ich wahrscheinlich nie wieder in Flughafen reintrette – nicht zuerst wegen Trauma, sondern eher wegen des Eckels was ich jetzt fühle, wenn ich an diese konstenpflichtige Ausweglosigkeit denke.
Schreibt mir gerne eure Gedanken dazu ! Ich schreibe noch mal die Tage – vielleicht über Umgang mit Schliessern und Stockholmsyndrom : da bräuchte ich auf jeden fall ein paar Tipps und Analysen dazu ! In diesem Sinne, passt gut auf euch auf und auf eure, unsere Gefangene : liebste Grüße auch an die 3 von der Parkbank, an Lisa, an Loic, und an die hunderte Gefangene der Gilets Jaunes Proteste : kein Knast steht ewig, und bald tanzen wir gemeinsam auf dem Grab des Bestehendes ! Haltet ihr auch die Ohren steif <3

 

Und als Trailer für die zweite kommende Erklärung (über Transport), die besten Schliesserzitate der Woche !

Halle :
Thunfisch : Ich sehe, dass mein Recht, meine Verteidigerin zu erreichen, gerade verlezt wird.
Schliesserin : Doch gar nicht, sie dürfen ihr jederzeit schreiben.
Thunfisch : Ok, dann bräuchte ich Briefmarken.
Schliesserin : Geht nicht.
Thunfisch : Ja also ich kann ihr doch gar nicht schreiben !!!
Schliesserin : Nein, aber sie dürfen es.

Luckau-Dubben, über den „obligatorischen“ Urinentest :
Thunfisch : Diese Massnahme finde ich unwürdig.
Schliesserin : Muss doch jede machen.
Thunfisch : Ja, dann ist es halt unwürdig für alle.
Schliesserin : ….
Thunfisch : Finden sie nicht ?
Schliesserin : Nein, ich finde es dann normal.

(B/MS)Thunfisch ist wieder draußen

Heute Mittag (Dienstag, 19.11.) konnte Thunfisch das Amtsgericht in Münster nach ihrer Haftprüfung ohne Handschellen verlassen.

Der Haftbefehl wurde komplett aufgehoben, somit fallen sogar die Meldeauflagen weg. Die letzten 10 Tage waren bei Thunfisch davon geprägt, über mehrere Stationen durch Deutschland gefahren zu werden. Erst ging es von Luckau-Duben über Brandenburg a.d. Havel nach Halle. Von dort nach Hannover, Hildesheim, zurück nach Hannover , Bielefeld und von dort schließlich nach Münster in die Freiheit. Zu den Umständen während des Transportes wird sich Thunfisch zu gegebener Zeit selber äußern. Jetzt freuen wir uns erst einmal, dass sie wieder draußen ist!!

Thunfisch dankt allen die sie bis hierhin unterstützt haben. Trotz des kompletten Abschottens (weder Anwaltskontakt, noch Briefverkehr) während des Transportes waren Solidarität und Support durch die Mauern und Gitter spürbar!

Freiheit für alle Gefangenen

(B / MS) Thunfisch ist wieder im Knast!

[english translation below / traduction francais en bas]

+++UPDATE+++

Thunfisch wird voraussichtlich am Freitagabend in der JVA Bielefeld-Brackwede ankommen. Der Schub geht über Halle und Hannover

Thunfisch will arrive at the prison of Bielefeld-Brackwede on friday evening. The transfer passes by Halle and Hannover.

Thunfisch va, a priori arriver à la prison de Bielefeld-Brackwede vendredi soir. Le transfer passera à travers les prisons de Halle et Hannover.

+++UPDATE+++

Heute Morgen, gegen 8:00 Uhr, wurde Thunfisch gezwungen aus einem Flugzeug am Flughafen Berlin-Schönefeld wieder auszusteigen und wurde dann am Boden von drei Bundesbullen, unter anderem einem Schwein namens Göhring, verhaftet.

Es ist nicht das erste Mal, dass Thunfisch hinter Mauern gesperrt wird. Vor knapp drei Jahren, im November 2016 wurde sie im Zusammenhang mit der Rigaer94-Solidemo vom Sommer desselben Jahres verhaftet und saß drei Monate in Untersuchungshaft in der JVA Lichtenberg.

Heute Morgen, gegen 8:00 Uhr, wurde Thunfisch gezwungen aus einem Flugzeug am Flughafen Berlin-Schönefeld wieder auszusteigen und wurde dann am Boden von drei Bundesbullen, unter anderem einem Schwein namens Göhring, verhaftet. Es liegt ein seit Januar bestehender Haftbefehl vor, der mit einem Ermittlungsverfahren aus Münster von 2016 begründet wird, mit dem Vorwurf der Brandstiftung.

Gegen Mittag wurde sie der Haftrichterin im Amtsgericht Königs Wusterhausen / Wildau vorgeführt, die den vorhandenen Haftbefehl abnickte. Daraufhin wurde sie in die JVA Luckau-Duben, einen Frauenknast in Brandenburg, gebracht. Ab voraussichtlich Mittwoch wird sie dann nach NRW überstellt. In welchen Knast genau ist noch unklar.

Sobald es dazu etwas Neues gibt, melden wir uns wieder.

Thunfisch freut sich über jede Form der Solidarität.

Freiheit für alle Gefangenen!

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Thunfisch in jail again!

This is not the first time that Thunfisch (tuna) has been banned behind walls. Almost three years ago, in November 2016, she was arrested in connection with the Rigaer94 solidarity demonstration in the summer of the same year and spent three months in pre-trial detention in the women‘s prison JVA-Lichtenberg in Berlin¹.

This morning (10.11.), around 8:00 a.m., Thunfisch was forced to get off a plane at Berlin-Schönefeld airport and was then arrested on the ground by three federal pigs, including a pig named Göhring (similar to Hermann Göring, one of the most powerful figures in the NSDAP). The arrest warrant was issued in January and is based on an investigation in Münster in 2016, accusing her of arson.

Around noon she was brought before the magistrate in the district court of Königs Wusterhausen / Wildau, who nodded off the existing arrest warrant. As a result, she was taken to the Luckau-Duben prison, a women’s prison in Brandenburg. She is expected to be transferred to NRW on Wednesday. To which prison exactly is still unclear.

As soon as there is something new, we will get back to you.

Thunfisch is happy about every form of solidarity.

Freedom for all prisoners!

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(Berlin/Münster) Thunfisch arretée à nouveau!

Vers 8 heures ce matin, Thunfisch a été forcé de descendre d’un avion à l’aéroport de Berlin-Schönefeld et a ensuite été arrêté au sol par trois keufs fédéraux, dont un porc nommé Göhring.

Ce n’est pas la première fois que Thunfisch a été balancée en taule. Il y a près de trois ans, en novembre 2016, qu’elle a été placé en detention provisoire en marge d’une manif en solidarité avec la Rigaer 94.¹ Elle a du passer trois mois dans la maison d’ârret de femmes à Berlin-Lichtenberg.

Le mandat d’ârret a été deposé en janvier et repose sur une enquête menée à Münster en 2016. Elle est accusée d’incendie criminel. Vers midi elle a été conduite devant le magistrat du tribunal de district de Königs Wusterhausen / Wildau, qui a confirmé le mandat d’arrêt existant. En suite elle a été emmenée à la prison de Luckau-Duben, une prison pour femmes dans le Brandebourg. Elle partira en direction de la Rhénanie-du-Nord-Westphalie mercredi, à priori. La prison de destination exacte n’est pas encore sûre.

Dès qu’il y a des nouvelles, on vous informera.

Thunfisch apprecie toute forme de solidarité!

Liberté pour tout.es les prisonnièr.es!

¹ Pour plus des informations sur l’ancien procedure https://freethunfisch.blackblogs.org/ (site de solidarité en langue allemande).

[MS] Leila Akinyi: „Morgenkämpfer Tour 2017“ und Queerparty am 13.05.

Alle Einnahmen aus dem Getränkeverkauf gehen an die Soliarbeit für Thunfisch & Balu

*Ort: Baracke*

Um 19:00 Uhr startet der Auftritt von Aminta. Ruhige Singer-Songwriter Musik, zum Teil ein bisschen melancholisch. Aminta kommt aus Münster und hat bereits im Alter von 14 Jahren gemeinsam mit einer guten Freundin begonnen, Musik zu machen. Ihre Lieder stellt sie u.a. auf Youtube hoch (Channel: singingnoone).

Ab 20:00 Uhr: Konzert von Leila Akinyi! Sängerin, Rapperin und Songwriterin aus Köln. Leila Akinyis EP „Afro Spartana“ gibt’s zum Probehören z.B. auf der Seite ihres Labels Melting Pot Music.

„Wer hat Angst vor der schwarzen Frau? Mit ihrer Single „Afro Spartana“ hat die Sängerin und Rapperin Leila Akinyi ein ebenso lautes wie selbstbewusstes Ausrufezeichen gesetzt, das weit über die Hip-Hop-Szene hinaus Gehör gefunden hat. Dass sie die Vorschusslorbeeren verdient hat, beweist sie nun mit der „Afro Spartana EP“.
Singen gelernt hat Akinyi im Gospel-Chor, doch ihre Attitude ist Hip-Hop. Geboren in Mombasa und aufgewachsen in Köln, verbindet sie in ihrer Musik Hip-Hop, Soul und Afro-Pop wie es niemand vor ihr gemacht hat. Leila Akinyi hat nicht nur die Stimme und das Charisma, sie hat auch Haltung und Message. Und sie schreibt Songs, die bewegen und berühren.“
(Melting Pot Music)

„Mit zwei EPs, sieben Video Singles und über 30 Auftritten (u.a. mit Megaloh, MoTrip, Chima Ede, Akua Naru oder Amewu) hat sich Leila Akinyi eine starke Fanbase erspielt und zeigt jedes Mal auf Neue warum man sie ohne Übertreibung Ausnahmekünstlerin nennen darf.“
(https://www.eventim.de/leila-akinyi)

Leila Akinyis Musikvideos findet ihr auch auf youtube, z.B. hier.

Eintrit: 5-10 €

***

Und ab 22:00 Uhr: Queerparty! * Eintritt gegen Spende *
DJ_anes Mayday (Hip Hop, Trap) und A trashical rrriotcat (Trash, Pop, Punk) legen für euch auf der Afterparty auf. Die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf fließen vollständig in die Soliarbeit für Thunfisch und Balu. Gegen die repressionspolitisch motivierten Urteile soll außerdem Berufung eingelegt werden, wofür (nach Deckung der vorherigen Prozesskosten) Geld gesammelt wird. Staat und Staatsanwaltschaft haben sicher nicht das letzte Wort!

Mehr Infos (auch zu Spendenmöglichkeiten, falls ihr es nicht zur Party schafft) findet ihr z.B. hier:

Spenden

Geheimtipp, nur so lange das Essen reicht: Leckerste KüfA (=Küche für Alle) vom exzellenten Koch-Kollektiv „Pfannenwende“ – gegen Spende. Essen gibt es ab 18:00 Uhr, ehrlich gesagt rechnen wir damit, dass bis zum Partybeginn alles verputzt wurde ; ) Also kommt frühzeitig rum, wir freuen uns auf euch!

[MS] Underwater Underground – Soliabend am 22.04.

@ Baracke
19:30 leckere KüfA mit Pfannenwende
20:30 Filmvorführung „Criminal Queers“
22:00 Soliparty für Balu & Thunfisch

*english below*

Hallo alle zusammen

Wir starten diesmal in unseren Soliabend mit leckerstem Essen von Pfannenwende und dem Film Criminal Queers von Chris E. Vargas und Eric Stanley.
Criminal Queers visualiert radikale Trans/Queer Kämpfe gegen das Gefängnissystem. In trashiger Ästhetik zeigen Yoshi, Joy, Susan und Lucy was alles passieren kann, wenn Perücken und Metallfeilen zu trans-formativen Werk-zeugen werden. Den Trailer findet ihr hier: http://www.chrisevargas.com/criminal-queers/

* als Kinoabend-Snacks gibts Popcorn und Chips mit Dip *

Weiter gehts dann später wie gewohnt mit fetter Musik von den DJ_anes Mayday (Hip Hop), Taler (HipHop, D’n’B) und AVN (House, Techno).

Es wird wieder einen Cocktailstand geben, diesmal mit einer Auswahl an leckeren Meeresshakes. Auch ein paar Zines und anderen Kram schmeißen wir in die letzten freien Ecken, um bei abwesender Tanzlust oder einer kurzen Pause auch Sofabeschäftigung zu haben.

Der Anlass ist immernoch derselbe. Balu und Thunfisch mögen verurteilt sein, immense Kosten sind aber noch zu decken. Wir klimpern mit den Spendendosen und hoffen, dass ihr ordentlich Kohle übrig habt! Ganz im Sinne des Anlasses (be)grüßen wir alle die nach Berlin zur 3. Kiezdemo gegen Verdrängung gefahren sind und Abends entspannen wollen, genau wie die Leute, die alles gegeben haben um den AFD-Parteitag in Köln zu verhindern!

Kommt vorbei und taucht mit uns ab!

Ab 19:30 Uhr in der Baracke, Scharnhorststr. 100.

Eintritt und Essen gegen Spende

P.S.: An dem Abend wird es ein Awareness-Team geben. Wenn ihr uns Bedürfnisse oder/und Erwartungen mitteilen wollt, schreibt uns gerne eine E-Mail.

———————————————————

@ Baracke
7.30 pm Tasty food with Pfannenwende
8.30 pm Film screening „Criminal Queers“
10 pm Party in solidarity with Balu & Thunfisch

Hey everbody

This time we’ll start off our solidarity evening with Pfannenwendes delicious food the movie Criminal Queers by Chris E. Vargas and Eric Stanley.
Criminal Queers visualizes a radical trans/queer struggle against the prison industrial complex . Follow Yoshi, Joy, Susan and Lucy in trashy aesthetics, in their quest to make wigs and metal files tools for
transformation. Have a look at the trailer: http://www.chrisevargas.com/criminal-queers/

* cinema snacks like popcorn and crisps with dip will be also available *

After that at 22:00 o‘ clock we’ll continue as usual with fat beats from DJ_anes Mayday (Hip Hop), Taler (HipHop, D’n’B) & AVN (House, Techno).

There will be a cocktail bar, this time with yummy ocean shakes. We’ll throw some zines in the mix, for dance breaks or general hangout mood.

The occasion is as usual: raising money for Thunfisch & Balu. Even though they’ve already been sentenced, they still have shit tons of money to cover. Therefore we’ll hope you good amounts of money left, as we clinker with the donation box. We want to especially welcome people
that went to Berlin for the 3. Kiezdemo gegen Verdrängung, or people that tried their best to stop the AFD-Parteitag in Köln.

We’d love to see and go plunging with you!
Join us at 7.30 pm in the Baracke, Scharnhorstr. 100.

Entry and food fee: donation

P.S.: There will be an awareness-team present that evening. If you like to share needs or/and expectations, fell free to write us an e-mail.

Thunfisch: Erklärungsversuch n.38472 – Ende Januar 2017

*ausgrunde mancher Privilegien die ich habe und noch nicht richtig
bearbeitet habe, kann es sein, dass ich in diesem Text viele Situations
misachte oder Sachen etwa rücksichtlos, verletztend formuliere. Dafür
bitte ich euch ehrlich um Entschuldigung. Ihr konnt sowas gerne per
Brief oder Email melden, wenn ihr wollt.*
*Deutsch ist nicht meine Erstesprache : es kann also sein, dass es zu
ungewöhnlichen Ausdrücksformen und/oder komischem Satzbau kommt. Dafür
bitte ich überhaupt nicht um Entschuldigung, ich sage nur Bescheid.*

Ihr liebe,
Ich habe ganz lange überlegt und habe mich dafür entschieden, in dieser
„Erklärung“ kein Wort zur „Sache“ noch zum Prozess zu schenken. Die
Situation ist schon schwierig genug, ohne dass ich sie durch meine
eigene Aussagen noch schwieriger machen müsste. Meine Überzeugungen und
meine Solidarität zur Rigaer Str. 94 und zu den Kämpfen, die wir alle
gemeinsam führen, haben nichts damit zu tun – aber wieso fühle ich mich
überhaupt verpflichtet, mich zu rechtfertigen?
Ich möchte nur mal erzählen, wie es so ist, im Knast zu sitzen. Da bin
ich auf kein Fall die erste = für eine ausführlichere, präzisere,
langfristigere Analyse des Alltags in den JVA Pankow und Lichtenberg
empfehle ich euch die Texte von Gülaferit Ünsal
(soligruppeguelaferituensal.blogsport.de). Ich für meinen Teil würde nur
sagen, der Knast bricht jeden Tag meinen Herzen und empört mich immer
mehr. Nicht, dass es mir so schlecht gänge; vor allem weil so viele
wunderbare Menschen – Gefährt*Innen, Freund*Innen, Familie unter anderen
– mich unterstützen, mir helfen, schicken mir Zines, Zeitungen, Bücher
und jede Menge Post, in dem sie (..ihr!) mich ermutigen, trösten,
beraten, mich zum lachen bringen und manchmal auch zum weinen.
Es ist mir klar, warum ich hier sitze und was die Staatsbeamt*Innen von
mir wollen, was sie in mir straffen wollen – ich schreibe „von mir“ und
„in mir“, aber ich könnte auch „von uns“ und „in uns“ schreiben, denn
ich sitze hier stellvertretend für uns alle (dieses „uns“ hat zwar keine
feste Grenze, aber es hat schon was mit Freiräume und Kämpfe gegen
Herrschaften und Autoritäten zu tun). Wie viele von euch haben mir schon
geschrieben, dass ich nicht alleine bin – und es tut jedes mal so gut,
es zu lesen !
Das ist der erste Grund, wieso es mir OK geht. Der Zweite liegt an
meinen sozialen Privilegien, also dass ich lesen und schreiben kann und
dass ich vorher schon genug Freizeit hatte, um Hobbies zu haben, die ich
hier weitermachen kann.
Aber diese zwei Gründe sind selten.
Viele wissen es bereits: die strukturellen Diskriminierungen lassen sich
nicht von Mauern und Stacheldraht fernhalten. Im Gegenteil: die
Diskriminierungen, die die Menschen draussen erlebten, gehen hier zum
quadrat. Die „eikalten Täter*Innen“ sind extrem selten: meistens sitzen
Gefangene wegen Taten (kleine Delikte wie „schwere Taten“) die aus
Erpressung, Gewalt, Zwang, psychische Instabilität, Lebensbedarf,
Manipulation u.a. begangen wurden. Und diese Ursachen haben meistens –
Überraschung ! – etwas mit strukturellen Diskriminierungen zu tun, und
bauen häufig krasse Traumas. Aber ich will hier auf kein fall meine
Mitgefangene weiteranalysieren, sondern den Knast und einige seiner
Mechanismen.
Wer aufgrund der personnelen Geschichte oder der Erst(en)sprache(n)
deutsch nicht lesen und/oder schreiben kann, ist schlecht dran. Alle
Bitten, Anmeldungen und Beschwerden müssen nämlich durch schriftliche
Anträge laufen. Den Betroffenen bleibt es also nur, den Mitgefangenen zu
vertrauen …
Und wer kein deutsch kann, ist den Mitgefangenen und den Beamt*Innen
komplet ausgeliefert. Wenn sie kein Bock haben, dann werden die, die
kein deutsch können, von jeglicher Kommunikation ausgeschlossen. Im
Knast gibt es nämlich keine*n feste*n Dolmetscher*In. Es ist manchmal
praktisch unmöglich, die*n eigene*n Pflichtverteidiger*In zu
kontaktieren um sie*ihn zu beten, mit einer*m Dolmetscher*In vorbei zu
kommen.
Die Unterhaltungsmöglichkeiten sind auch deutlich weniger: alle
verfügbare TV Sender sind deutsch- oder französichsprachig, und das
fremdsprachige Bücherangebot ist sehr niedrig: in der ganzen JVA
Lichtenberg gibt es zB nur ein Buch auf rumänischen. Da denkt mensch
sich natürlich : es ist mir todeslangweilig, ich möchte gerne arbeiten.
Wieder Pech gehabt: die Gefangene, die einen deutschen Pass haben, haben
Vorfahrt vor den Anderen [das wurde mir bloß von Beamt*Innen gesagt, ich
konnte noch keine Quelle finden].
Dann bleibt nicht vieles übrig, ausser die ganze Zeit im Bett zu
bleiben – und dafür wird mensch noch kritiziert mit rassistischen
und/oder klassistischen Kommentaren.
Das ist ein Beispiel, das ich häufig beobachte, und eins unter vielen
anderen. Die Menschen mit Behinderungen, für ihren Teil, werden
unsichtbar gemacht. Nicht mal der Hof ist barrierefrei, und die Zellen
auch nicht. Ich habe noch nichts gesehen, was für Menschen mit
Behinderungen gedacht wurde: sei es Bücher in Brailleschrift oder
niedrigere Hausalarm oder Notrufdruck für kleinwüchsigen Menschen.
Sogar die Verteilungstruktur stinkt. Menschen werden unverschämt in
Schuppladen gestellt : „Männer“/“Frauen“, „Drogenabhängige“,
„Zigeunerinnen“,usw, und deine Etikette, bzw in welcher Zelle, in
welchem Flur und in welchem Knast du sitzst, bestimmt wie andere
Menschen glauben, sie sollen dich behandeln und einschätzen.
Noch dazu kommt, dass viele Gefangene so allein sind. Selbst die, die
ein großes Sozialumfeld hatten, verlieren es im Laufe der Jahren,
Monaten, Wochen. Die abschreckende, trennende Kraft des Knast wirkt
prima, und so verlieren die Gefangene Jobs, Wohnungen, Kinder, Projekte,
Haustiere; was manchmal nicht passieren würde, wenn sie nur noch 1
solidarisierten, unterstützenden Mensch draussen hätten.
Und genau diese Persone schliessen wir auch noch aus, wenn wie „Freiheit
für alle POLITISCHE Gefangene“ singen. Natürlich ist die Solidarität mit
den Gefährt*Innen etwas besonders, weil wir stellvertretend für alle
drinnen sitzen. Ich wünschte mir nur, dass ich nie wieder „ACH JA? Und
was machst du mit den Killern und den Pedophilien??“ höre wenn ich
„Freiheit für alle Gefangene“ singe. Als ob diese Menschen, die
„Killer*Innen“ und die „Pedophilien“ es „verdient“ hätten, dass der
Knast die von ihnen erlebten Diskriminierungen und Traumas vergrößt und
katalysiert. Egal, was für eine Tat begangen wurde und wie graumsam wir
sie finden : Grausamkeit ist keine Antwort zu Grausamkeit, und
Diskriminierungen sind keine Strafe noch keine Lösung, sondern die
stärkste Waffe des Staates, wenn nicht der Staat selber.
Unmenschlichkeit und Diskriminierungen sind was wir jeden Tag bekämpfen,
und was der Knast verkörpert – egal wie viele Menschen die*r Gefangene
gebrochen, mishandelt, ermordert hat.
Was ich persönlich am gruseligste finde, ist dass kein Mensch scheint,
„Schuld“ daran zu sein. Sogar manche Wärter*Innen geben sich Mühe,
Gerechtigkeit und Wohlfühlen für alle herrschen zu lassen – was nicht
funktionnieren kann. Die Situation wird erträglicher, aber die
Grundprobleme bleiben fest. Das macht eins deutlich : dass die
Diskriminierungen und Schaden im Haft so hoch sind liegt also nicht an
den Bedingungen, sondern an dem gesammten Knastsystem. Die reformativen,
moderierten „Lösungen“ fallen also aus: NEIN, sogar mit allem modernen
Komfort, Inhaftierung bleibt Entführung, Haft Einsperrung, d.h. eine
Verletztung der Grundrechten und -bedürfnisse des Wesens und einer
eckelhaften Versuch, die zu verstecken, die der Staat schon gebrochen
hat, und die zu brechen, die noch widerstandsfähig sind. Also scheiß auf
Kompromisse : Knäste gehören bis zur letzten Zelle abgerissen, und zwar
sofort.
In diesem Sinne: ganz viele liebe, dankbare Grüße an euch, die mich
liest; besondere Glückswünsche an Hodei, Siao, „Kim Neuland“, Tim H.,
L. und allen, „politisch“ oder nicht, deren Namen wir
vielleicht nicht kennen, die befreit und/oder freigesprochen wurden; und
solidarische Grüße an allen Gefangenen und an allen Gefährt*Innen.
Ich kann nicht warten, euch in Freiheit wieder zu sehen.
Love & Rage,

Thunfisch

[B] Urteil im Prozess gegen Thunfisch gesprochen

Am Freitag, den 17.03. fand der vierte und letzte Prozesstag gegen unsere Komplizin Thunfisch statt.

Sie wurde zu 7 Monaten und 1 Woche wegen gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Widerstand verurteilt. Die Strafe wird auf 2 Jahre zur Bewährung ausgesetzt.

Die Absurditäten des Prozesses gipfelten in dem Plädoyer der Staatsanwältin Sadri-Herzog, die sich lang und breit über die Demo ausließ, die sie als staatsfeindlich, gewalttätig und polizeifeindlich beschrieb und dann mit Tränen in den Augen darüber sprach, dass Polizist*innen ja auch nur Menschen seien.

Obwohl alle so unfassbar gerührt waren, ist sogar den Richtern nicht entgangen, dass sie nicht wirklich viel zur Sache gesagt hatte. Scheint sie wohl nicht nötig zu haben.

Die Verteidigung entlarvte den Prozess als eine Ansammlung von Wahrscheinlichkeiten und Vermutungen.

Die Richter und Schöff*innen verurteilten sie trotzdem in allen Punkten, auch wenn aus dem schweren Landfriedensbruch ein einfacher wurde.

Das Urteil ist in 1 Woche rechtskräftig, wenn keine Berufung eingelegt wird.

Ein ausführlicher Prozessbericht folgt in den nächsten Tagen.

Vorbei ist das ganze jedoch noch lange nicht. Eure Solidarität ist weiterhin gefragt!

Auf Thunfisch kommen nun die Prozess- und Anwält*innenkosten zu. Organisiert gerne Soliparties, -tresen, oder Infoveranstaltungen, zu denen wir gerne kommen!

Der Kampf gegen Gentrifizierung ist auch noch nicht gewonnen. In Berlin und anderen Städten gibt es noch viel zu tun. Werdet aktiv und lasst euch nicht erwischen 😉

(B) 17.3. Soliabend für Thunfisch und Schubi

Infoveranstaltung und Soliparty

17.3.2016 // 20:00 Uhr // Kadterschmiede (Rigaer 94)

„Dancing with hate in my eyes“. Super-Soli-Sause für Thunfisch und Schubi. Thunfisch wurde am 10.2. aus der U-Haft entlassen, aktuell läuft ihr Prozess. Schubi wurde im August 2016 zu 4 Jahren und 5 Monaten Knast verurteilt. Zur Zeit prüft der Bundesgerichtshof die Revisionszulassung. Die bisherigen Verfahrenskosten gehen in die zig-tausende.

20.00 Uhr Infoveranstaltung zu den Prozessen gegen Thunfisch und Schubi.
Ab 22.00 Uhr tanzen zu Trash und Trap mit Trap de la Tourette (fette bootyshake HipHop, Trap Beats), Krachkind (auf die Fresse Trap, Dubstep, Bassmusic) und tba. Plus Cocktails und Deko.

Eintritt: Spende.

[B] Aufruf: Unterstützt Thunfisch beim 4. Prozesstag!

Der nächste Prozesstag gegen Thunfisch ist am Freitag, den 17.03.2017 und wahrscheinlich der letzte.

Thunfisch freut sich über alle, die sich solidarisch zeigen und zu den Prozessen kommen!

Das Ganze findet um 9 Uhr  im Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91, Berlin statt. Wahrscheinlich wieder Raum 101.

Es gibt leider nur 20 Sitzplätze für Zuschauende, aber da es wahrscheinlich ein eher langer Tag wird (9- 16 Uhr) können wir auch rotieren, falls es nicht alle auf einmal reinschaffen.

*Infos zur Prozessbeobachtung*

Grundsätzlich hat es keine Konsequenzen, sich einen Prozess anzusehen. Trotzdem wollen wir euch darauf hinweisen, dass eure Personalausweise kopiert werden und wahrscheinlich überprüft wird, ob ihr beispielsweise offene Haftstrafen habt.
Es gibt Sicherheitskontrollen und es darf nur Papier und Bleistift mit reingenommen werden. Es wäre gut, wenn ihr beides dabei habt- entweder, um die Prozesse selbst zu protokollieren, oder, um die Gegenstände an andere Prozessbeobachter*innen weiterzugeben.

Unser persönlicher Tipp:
Handys zuhause bzw. im Auto lassen! In der Vergangenheit ist es bei Prozessen schon passiert, dass Handys eingesammelt wurden.

Ort und Zeit können sich kurzfristig ändern. Für Updates zu den Prozesstagen wie z.B. Uhrzeit- oder Raumänderungen checkt:
https://freethunfisch.blackblogs.org

Zeigt euch solidarisch, kommt zum Prozess! Organisiert solidarische Aktionen und seid kreativ!
Zeigen wir Thunfisch, dass sie nicht alleine ist!

Spendet auch gerne bei der nächsten Soliparty für Thunfisch in eurer Nähe oder auch direkt aufs Konto :

https://freethunfisch.blackblogs.org/spenden/

Denn die Prozess- und Anwält*innenkosten sind hoch und wir brauchen eure Unterstützung.

 

Solidarität mit Aaron, Balu und Thunfisch!

Freiheit für alle Gefangenen!

*Love R94 – Hate Repression!*

[B] Aufruf: Unterstützt Thunfisch beim 3. Prozesstag!

Der nächste Prozesstag gegen Thunfisch ist am Mittwoch, den 08.03.2017.

Thunfisch freut sich über alle, die sich solidarisch zeigen und zu den Prozessen kommen!

Das Ganze findet statt im Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91, Berlin. Wahrscheinlich wieder Raum 101.

Es gibt leider nur 20 Sitzplätze für Zuschauende, aber da es wahrscheinlich ein eher langer Tag wird (9- 16 Uhr) können wir auch rotieren, falls es nicht alle auf einmal reinschaffen.

*Infos zur Prozessbeobachtung*

Grundsätzlich hat es keine Konsequenzen, sich einen Prozess anzusehen. Trotzdem wollen wir euch darauf hinweisen, dass eure Personalausweise kopiert werden und wahrscheinlich überprüft wird, ob ihr beispielsweise offene Haftstrafen habt.
Es gibt Sicherheitskontrollen und es darf nur Papier und Bleistift mit reingenommen werden. Es wäre gut, wenn ihr beides dabei habt- entweder, um die Prozesse selbst zu protokollieren, oder, um die Gegenstände an andere Prozessbeobachter*innen weiterzugeben.

Unser persönlicher Tipp:
Handys zuhause bzw. im Auto lassen! In der Vergangenheit ist es bei Prozessen schon passiert, dass Handys eingesammelt wurden.

Ort und Zeit können sich kurzfristig ändern. Für Updates zu den Prozesstagen wie z.B. Uhrzeit- oder Raumänderungen checkt:
https://freethunfisch.blackblogs.org

Zeigt euch solidarisch, kommt zum Prozess! Organisiert solidarische Aktionen und seid kreativ!
Zeigen wir Thunfisch, dass sie nicht alleine ist!

Spendet auch gerne bei der nächsten Soliparty für Thunfisch in eurer Nähe oder auch direkt aufs Konto :

https://freethunfisch.blackblogs.org/spenden/

Denn die Prozess- und Anwält*innenkosten sind hoch und wir brauchen eure Unterstützung.

 

Solidarität mit Aaron, Balu und Thunfisch!

Freiheit für alle Gefangenen!

*Love R94 – Hate Repression!*