Kurzbericht zum zweiten Prozesstag gegen Thunfisch

Am 24.2 fand der zweite Prozesstag gegen Thunfisch statt. Dass es ein kurzer Termin wird, haben wir alle gedacht, aber, dass wir nach einer dreiviertel Stunde wieder das Gebäude verlassen würden, hat kein Mensch geahnt. Da haben die Sicherheitskontrollen gefühlt länger gedauert, als der Prozess…

Der einzige Zeuge des Tages, Pfaff von der Blumberg-Einheit der Bundespolizei hatte auch nicht viel erhellendes beizutragen.

Er berichtete von einer Festnahme, bei der seine Einheit die äußere Sicherungsglocke bildete und bei der er von einem Stein getroffen worden sein soll. Er konnte sich nicht mehr wirklich erinnern, wer da festgenommen wurde und von wo dieser Stein denn kam, aber das kennen wir ja schon…

Pfaff war auch am ersten Prozesstag gegen Balu als Zeuge geladen: (https://aaronbalu.blackblogs.org/2016/10/13/b-zwischen-schikanen-und-hoffnung-balus-erster-prozesstag/)

Als Pfaff den Gerichtssaal verließ schaute er sich die Menschen im Publikum ganz genau an, wir haben dein Gesicht auch gesehen Pfaff.

Nachdem noch ein Video in Augenschein genommen wurde, das allerdings schon letztes Mal gesehen wurde, war der Prozesstag auch schon vorbei.

Die nächsten Prozesstermine sind am 8.03, 9 Uhr und am 17.03, 9 Uhr am Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91. Wahrscheinlich wieder Raum 101.

Leider ist der Raum, was die Sitzplätze für Zuschauende angeht eher klein, d.h. wenn ihr kommen wollt ist nicht unbedingt Platz für alle. Wir können aber auch nach einem Rotationsprinzip gehen, so dass alle mal reinkommen. Es gibt Sicherheitskontrollen und es darf nur Papier und Bleistift mit reingenommen werden.

Seid solidarisch, macht Aktionen, Soliparties und kommt zum Prozess! Zeigen wir Thunfisch, dass sie nicht alleine ist!

Solidarität mit Aaron, Balu und Thunfisch!

Freiheit für alle Gefangenen!

Rigaer bleibt!

https://freethunfisch.blackblogs.org/

https://aaronbalu.blackblogs.org/

Thunfisch ist draußen! – erster Prozesstag

Wir freuen uns euch mitteilen zu dürfen, dass Thunfisch am 10.2., nach nun über zwei Monaten U-Haft endlich eine Haftverschonung bekommen hat und nun wieder auf freiem Fuß ist. Die Staatsanwältin Sadri-Herzog hat gegen die Aufhebung des Haftbefehls Widerspruch eingelegt, jedoch wurde eine Haftverschonung mit Meldeauflagen gewährt. Der Prozess wird trotzdem noch mehrere Termine umfassen und eure Solidarität wird weiterhin dringend benötigt! Da es sehr viele Parallelen zu den Prozessen von Aaron und Balu gab verlinken wir an manchen Stellen, fürs Verständnis und aus Faulheitsgründen, die alten Prozessberichte von Balu.

Haase kann gut auswendig lernen- prima!

Als erstes wurde erneut Haase als Hauptzeugin geladen, um gegen Thunfisch auszusagen. Genaugenommen hatte sie dann aber eher weniger zu sagen. Hätten wir für jedes „weiß ich nicht“ einen Euro von der Staatsanwältin überwiesen bekommen, wären wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jetzt stinkreich. So wusste sie z.B. weder ob sie eine halbe oder vier Stunden für ihre zeugenschaftliche Äußerung gebraucht hat noch, und jetzt kommt der Knaller, ob vielleicht ein LkA Beamter ihre Zeugenaussage geschrieben habe. Das würde sich aber auch nichts tuen, weil da würde sie dann ja mit draufgucken und sich mit ihm darürber unterhalten. Und jetzt kommt der zweite Knaller, möglicherweise hat sich das ganze Prozedere abgespielt, während ihr Kollege Petsch, der ebenfalls Zeuge ist, mit ihm im Raum war. Weiß sie aber nicht mehr und auch nicht wie groß der Raum eigentlich ungefähr war, obwohl sie dort nach ihrer Zeitrechnung evtl. einen halben Arbeitstag verbracht hat, um eine Zeugenaussage zu schreiben,oder eben schreiben zu lassen. Man könnte jetzt denken, dass das voll der Skandal wäre. So richtig entrüstet war darüber aber niemand außer die Verteidigung und das Publikum, Dann ging es wieder um den Flaschenwurf, den sie als verdeckte Ermittlerin in „szenetypischer Kleidung“ am Ellenbogen abbekommen haben will. Der war zwar garnicht Gegenstand der Anklageschrift, jedoch wollte sie nochmal betonen, dass es ganz schrecklich war und die Glasflasche komplett an ihrem Oberarm zerborsten sei. Auf die Frage, ob sie unter ihrer Kleidung vielleicht auch noch Protektoren getragen habe, wusste sie auch keine Antwort bzw. meinte, sie wäre nicht verpflichtet, diese Frage zu beantworten. Wir halten es zumindest für ziemlich wahrscheinlich. Insgesamt hat sie aus jeder noch so irrelevanten Frage ein kleines Staatsgeheimnis gemacht und hatte ihren Text gut auswendig gelernt. Im großen und ganzen hat sie exakt dieselben Sachen gesagt wie beim Prozess gegen Balu. Man konnte förmlich die Uhr danach stellen, wann welche Anekdote kommt, um die Beschreibung des Geschehens zu untermalen. Wie oft sie ihre eigene Aussage dann vorher gelesen hatte wusste sie dann auch nicht mehr. Vielleicht verliert man ab 30 Durchgängen einfach den Überblick. Der größte Clou: sie hat versucht den Kugelschreiber einer Verteidiger*in zu klauen!

Aber machen wir uns erstmal keine Hoffnungen. Bei Balus Verurteilung reichte letzlich auch schlicht die Aussage einer offensichtlich lügenden Polizistin, die in der Vergangenheit mit großem Eifer mutmaßliche Steinewerfer*innen vor Gericht ankreidete, die dann freigesprochen wurden, weil sie Scheisse erzählt hatte.(https://aaronbalu.blackblogs.org/2016/10/13/b-zwischen-schikanen-und-hoffnung-balus-erster-prozesstag/)

Wo sind die guten Polizeibildschirme?

Darauf folgte Pit – Frederik Weber, der eigentlich nur dort war um zu versuchen die gemeinschaftliche Körperverletzung zu bestätigen. Und das obwohl der Betroffene Kollege Ramirez Acosta das eindeutig abstreitet. Außerdem will er selbst getreten worden sein, Überraschung auf dem Video war mal wieder exakt nichts zu sehen. Erneut behauptete er, dass sie halt einfach bessere Bildschirme bei der der Videobearbeitung haben. Fun Fact: Er hat seine Zeugenschaftliche Aussage geschrieben, NACHDEM er das bearbeite und mit roten Kreisen versehene Video zusammen mit einem Haufen Kolleg*innen plus dem Hundertschaftsführer Vater gesichtet hatte und ihm der dezente Tipp gegeben wurde, dass er auf dem Video getreten wurde.(https://aaronbalu.blackblogs.org/2016/11/25/b-erstes-update-zum-prozess/#more-412)

So schlimm wars wirklich nicht.

Zu Ramirez Acosta gibt es nicht viel zu sagen. Er war am 09.07. ebenfalls bei der Bundespolizei Blumberg eingesetzt und an ihm soll die gemeinschaftliche Körperverletzung von Balu und Thunfisch begangen worden sein. ER selbst konnte das gemeinschaftliche an diesem Vorgehen dann garnicht bestätigen. Sondern wusste nur, dass sich irgendwann eine Person schmerzhaft an sein Bein klammerte und er versuchte sie loszuwerden und dann eine Schocktechnik, was den meisten Menschen wohl als Schlag in die Fresse bekannt ist, einsetzte. ER konnte sich aber nicht ein bisschen an das Aussehen der Menschen erinnern, die eine Auseinandersetzung mit ihm hatten, waren ja auch nach eigener Aussage turbulent plus mehrere Hundert Menschen daran beteiligt. Die Staatsanwältin war sehr fürsorglich und fragte ihn mehrmals mit weinerliche Stimme, ob er denn Schmerzen gehabt habe und ob er denn keine Verletzungen davon getragen habe. Er antwortete wahrscheinlich zum Argwohn der Staatsanwältin Janine Sadri-Herzog ziemlich ehrlich: Ich hab zwar dutzende Schläge und Tritte abbekommen, war aber nicht so schlimm ich hab ja einen Schutzpanzer und am Ende hatte ich nur einen kleinen blauen Fleck. Solche ähnlichen ehrlichen Aussagen haben wir auch bei Balus Prozess gehört.

(https://aaronbalu.blackblogs.org/2017/02/01/b-kurzbericht-zum-neunten-prozesstag-gegen-balu/)

(Über) Vater hat alles unter Kontrolle

Zuletzt wurde Herr Vater in den Saal geladen. Der kam in einem ziemlich extravaganten Outfit: Mit taktischer Weste, Einsatzgurt, Pfefferspray, Schlagstock, voll verkabelt und aus Prestigegründen mit BFE-Aufnäher. Dass er keinen Helm dabei hatte war auch so ziemlich alles, was von der Robocop-Montur fehlte. Er gab auch wieder die gleiche Aussage, wie in Balus Prozess ab, nur diesesmal ohne spannende Details aus seinem Leben, wie seiner morgendlichen Indymedia-Lektüre. Er bestätigte wieder wie sinnvoll es auf Demos sei, Ketten zu bilden und dass Kleingruppen-Taktik für die Polizei eine Herausforderung ist. Danke nochmal für den Tipp!

Was die Verteidigung aus Herrn Vater hervorlocken konnte war, dass unser Gefühl richtig ist, dass bei Vorkontrollen die Willkür der Beamt*innen entscheidet, was jetzt ein gefährlicher Gegenstand ist und was nicht.

Letztendlich bestätigt er was viele denken: Er weiß nicht so genau ob seine Erinnerung an die Vorfälle nur von ihm selbst kommt oder die vielen oftgeschauten Videos ihm auf die Sprünge geholfen haben.

(https://aaronbalu.blackblogs.org/2016/12/22/b-6-prozesstag-gegen-balu/)

Soviel zur Verlässlichkeit von Polizeizeug*innen.

Der nächste Termin ist am 24.02, 13 Uhr, Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91. Wahrscheinlich wieder Raum 101. Leider ist der Raum, was die Sitzplätze für Zuschauende angeht eher klein, d.h. wenn ihr kommen wollt ist nicht unbedingt Platz für alle. Wir können aber auch nach einem Rotationsprinzip gehen, so dass alle mal reinkommen. Es gibt Sicherheitskontrollen und es darf nur Papier und Bleistift mit reingenommen werden.

Unterstützt Thunfisch, haltet euch durch den Blog freethunfisch.blackblogs.org auf dem Laufenden! Organisiert gerne Solitresen, -parties, was auch immer oder spendet direkt:

https://freethunfisch.blackblogs.org/spenden/

Denn die Prozess- und Anwält*innenkosten sind hoch und wir brauchen eure Unterstützung.

Solidarität mit Aaron, Balu und Thunfisch!

R94 bleibt!

[MS] 03.02. – Solidarity clothes swap and bar/ Solikleidertausch und -kneipe

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*Deutsch weiter unten*

We want to invite you to the clothes swap (not really a swap though) at Baracke. It doesn‘t matter if it‘s your trashy dress, the color of which you did like … last summer – the warm self-knit pullover, which doesn‘t fit anymore after the first wash – or the random punk mailorder order from 5 years ago.

Bring everything your wardrobe has to offer! There‘s this rule we heard: Anything you did not wear for at least 1 year – you will never wear again! That‘s what the statistics say. And we all know by heart: the statistics never lie! Wait… what!?

This is how it works: It doesn‘t matter if you bring clothes yourself – for a little donation you can take anything you like. All donations will cover costs of ongoing repression of Balu, Aaron and Thunfisch. Balu still has some court cases left and overall it turns out to be very expensive for him. The next dates will be the 24.01. and 31.01. Thunfisch still remains in custody in the JVA Lichtenberg, that‘s why for the whole evening, you‘ll find pen & paper to write some letters for her. (which we will send for you – so no going to the post office needed!)

At 17:00 o‘ clock we‘ll start with the clothes swap, on top of that there‘s vegan cake, tea & coffee. You can also bring your favorite vinyls for a smooth afternoon!

As the evening progresses, it get‘s exciting! We‘ll draw fantastic prizes from the tombola again, so you better get those tickets at the bar! We also got you covered with vegan dinner and some fresh drinks.

Stay in solidarity!

More info: https://freethunfisch.blackblogs.org / https://aaronbalu.blackblogs.org

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Wir laden euch ein zum Solikleidertausch (nicht ganz ein Kleidertausch :D) in die Baracke. Ganz egal ob
das Trashkleid, dessen Farbe euch im letzten Sommer noch so mega gut
gefallen hat, der warme selbstgestrickte Pulli, der euch nach der Wäsche
einfach nicht mehr passen will oder die Punkerklamotte Nix-Gut
Bestellung von vor 5 Jahren.

Bringt alles mit, was euer Kleiderschrank hergibt! Es gibt da so eine
Faustregel: Alles was ihr 1 Jahr lang nicht getragen habt, tragt ihr
sowieso nie mehr, das ist was die Statistik sagt. Und wir wissen ja: Die
Statistik lügt nie! Äh, was?

So gehts: Egal ob ihr selbst Klamotten spenden wollt/könnt oder nicht –
gegen Spende könnt ihr euch die Klamotten mitnehmen, die ihr mögt. Alle
Einnahmen gehen in die Antirepressionsarbeit für Thunfisch, Aaron und
Balu. Für Balu laufen noch immer Prozesse, die mit hohen Kosten
verbunden sind – die nächsten am 24.01. und 31.01. Und Thunfisch ist
noch immer in der JVA Lichtenberg eingesperrt, darum wird es den ganzen
Abend lang die Möglichkeit geben, Briefe & Postkarten an Thunfisch zu
schreiben, die wir für euch absenden.

Ab 17.00 ist der Solikleidertausch eröffnet, außerdem wird es dann
veganen Kuchen, Tee & Kaffee geben. Bringt außerdem eure
Lieblingsschallplatten mit für einen gemütlichen Nachmittag!

Später am Abend wirds dann spannend. Wir losen mal wieder die Tombola
mit fantastischsten Gewinnen aus, also vorher fleißig Lose kaufen! Für
veganes Mampf und erfrischende Kaltgetränke wird auch später am Abend
bei der Solikneipe gesorgt sein, wärend eure absoluten Lieblingsplatten
auf die Turntables geschmissen werden.

Bleibt/werdet solidarisch!

Mehr Infos: https://freethunfisch.blackblogs.org / https://aaronbalu.blackblogs.org

[B] Brief von Thunfisch

Update vom 1.01

Erstens, das Wichtigste: Ist die Demo gut gelaufen? Wurden Menschen angezeigt, oder habt Ihr irgendwelchen Ärger von den Cops gekriegt? Ich würde mich zwar freuen, eine*n Genoss*in auf dem Hof morgen zu treffen, aber…!

Ich habe überhaupt niiichts von der Demo mitbekommen! Die Mitgefangenen von meiner Station auch nicht; Güls Zelle liegt komplett woanders, vlt konnte Sie etwas hören, aber ich konnte noch nicht mit Ihr reden. Ganz ehrlich glaube ich nicht, dass jemensch hier drinnen etwas hören konnte – die Raketen überall waren schon laut, aber vor allem waren wir alle so heftig am schreien 😀 Vlt habt Ihr uns sogar von draussen gehört? Ich dachte irgendwann, ich konnte eine Rede hören; und danach ,,Hallo from the other side” von Adele, aber es kann auch sein, dass es von drinnen kam (es wäre eine lustige Liedauswahl für so eine Demo!!). Viele haben dieses Lied auch gehört und einige haben dazu reagiert, also kommentiert oder mitgesungen.

Die Knaststimmung war eher gut! Ich glaube nicht, dass irgendwer Ärger bekommen hat, obwohl wir stundenlang ein ordentliches Lautchaos veranstaltet haben. Von daher hatten wir sehr wenig Chancen, von der Demo zu hören… Gül hat wieder ,,Hoch die internationale Solidarität” gesungen und mind. 2-3 andere Mitgefangene (+ich) haben mitgesungen. Sonst waren die klassische ,,Juuuchuuuhu”, ,,Waaa” usw auch ziemlich beliebt =D

Ganz viele haben die Musik in der Zelle gehört und am Fenster getanzt, oder die Feuerwerke beobachtet. Ich konnte nicht so viele sehen, denn mein Fenster ist Richtung Kirche und nicht Richtung Frankfurter Allee, aber ich konnte schon ein paar schöne Raketen schauen! Nach der Lichtenbergtradition wurden einige auch auf dem Hof von einem Beamten geschossen, uns die Lautstärke noch höher gemacht hat.

Ich habe viel an Euch gedacht, die Ihr bei der Demo wart, oder auch nicht – und auch an die, die hinter anderen Gittern stehen. Es war schön, dieses Mal, von der Solidarität (und dem Feuerwerk!) hier drinnen mitzubekommen, und ich fand diesen Silvesterabend nicht so traurig – eher lustig, eigentlich. Aber ich hoffe sehr, dass ich nächstes Jahr ein paar Soliraketen für die Gefangenen wieder selber schiessen kann Danke Euch auf jeden Fall für die Solidarität, und für diese Demo, die ich zwar nicht hören konnte, aber sicherlich schon fühlen!

Ganz viele solidarische Grüße; und bis ganz bald!

Thunfisch

[B] Bericht zu den Knastprotesten an Silvester

Unter dem Motto „Gegen Gefängnisse und eine Gesellschaft, die sie benötigt!“ sind auch dieses Jahr wieder mehrere hundert Menschen vor die Berliner Knäste gezogen. Sie setzten ein Zeichen der Solidarität mit den 4129 Menschen, die momentan in Berlin vom Staat gefangen gehalten werden.

Schon am Nachmittag des 31. Dezembers kamen ca. 130 Menschen zur Kundgebung vorm Knast in Moabit, dem mit 971 Haftplätzen größten Knast der Stadt.

Neben Grußbotschaften von Thomas Meyer-Falk, Gülaferit Ünsal und der zur Zeit in Aachen einsitzenden anarchistischen Gefährtin wurden auch Redebeiträge der Soligruppe für Aaron, Balu und Thunfisch, der Roten Hilfe, kiralina, dem Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen, sowie dem Free-Mumia Bündnis verlesen.

Die Stimmung war entspannt, trotz massiver Vorkontrollen der Bullen. Die entblödeten sich auch nicht, die Kundgebung allen ernstes zur einzigen feuerwerkfreien Zone in Berlin zu erklären. Spitze der Dreistigkeit, war dass zu Beginn der Kundgebung ein Bulle mit Maschinenpistole mitten zwischen den Kundgebungsteilnehmer*innen rummackerte. Nach einer Intervention mehrerer Leute zog dieser dann doch ab.

Es wurden viele Parolen gerufen und eine Blechbläsergruppe gab ein spontanes Konzert. All das wurde von den Gefangenen im Knast enthusiastisch begrüßt, die durch Winken und Klopfen ihre Freude zum Ausdruck brachten und auch in die ein oder andere Parole einstimmten.

Am Ende gab es dann noch eine spontane Demo, mit den verbliebenen 50 Leuten, die nochmal eine Runde um den Knast machte und dann zurück zum U-Bahnhof Turmstraße zog.

Abends ging es dann an der Frankfurter Allee weiter. Nach einer Auftaktkundgebung, während der Aufruf zur Demo und die Grußbotschaften der Gefangenen verlesen wurden, setzten sich der ca. 250 Personen starke Aufzug in Bewegung und wuchs dann schnell auf ca. 500 Leute an.

Auf dem Weg zur JVA Lichtenberg wurden laut Parolen gerufen und am Rande der Demonstration Flyer verteilt. Die JVA Lichtenberg ist nach der Schließung der JVA Pankow einer von drei Frauenknästen in Berlin und mit 136 Prozent überbelegt. Momentan sitzen dort unter anderem Gülaferit Ünsal und Thunfisch ein.

Vor dem Knast angekommen gab es dann eine Zwischenkundgebung auf der nochmal die Grußbotschaften verlesen wurden und Musikwünsche von Gefangenen abgespielt wurden. Überraschenderweise war dort dann Gülaferit Ünsal am Telefon, die allen Anwesenden ein frohes Neues Jahr wünschte.

Um Mitternacht wurde dann laut vor dem Knast Silvester gefeiert. Die Polizei war sich dabei nicht zu schade, damit zu drohen die Demo aufzulösen, weil Feuerwerk gezündet wurde, während um die Demo herum Anwohner*innen ein Feuerwerksinferno veranstalteten. Menschen die die Demo verlassen wollten, wurden von sichtlich schlecht gelaunten Bullen zurück geschubst.

Leider war wegen der Architektur des Knastes in Lichtenberg nicht zu erkennen, ob und wie die Gefangenen die Demonstration mitbekamen.

Nach der Kundgebung lief die Demonstration noch einmal Parolen rufend um den Knast und wurde dann am Rodeliusplatz beendet, worauf sich die Teilnehmer*innen schnell verstreuten. Die Polizei hatte zwar deutlich sichtbar vor noch einige Menschen festzunehmen, soweit wir wissen haben sie aber niemanden erwischt.

Falls ihr erwischt wurdet, Festnahmen beobachtet habt, oder im Nachgang Repression erfahrt, meldet euch beim Ermittlungsausschuss oder der Roten Hilfe Berlin.

 

Artikel von hier

[B] 4. Feb.: Party für Thunfisch, Aaron und Balu

Soliparty gegen Repression
Solidarität mit Thunfisch, Aaron und Balu

4. Feb. 2017 | 21.00 Uhr | Lauschangriff | Rigaer Str. 103

DJ*anes:
Team Mutti Cool (Trash)
Don (all time favorites)
Paffen Sport (Hip Hop)

2016 gab es mehrere Angriffe der Berliner Polizei gegen das linke Friedrichshainer Hausprojekt Rigaer 94. Um die Schikanen gegen die Hausbewohner*innen umsetzen zu können, ermutigten die Cops den »neuen Eigentümer« des Hauses eine Teilräumung zu veranlassen. Um vor den Berlin-Wahlen zu punkten setzte die CDU auf ihr Kernthema »Innere Sicherheit« und der damalige CDU-Innensenator Henkel erklärte das Thema Rigaer Straße zur Chefsache. Es folgte ein mehrmonatiger Polizei-Belagerungszustand im Nordkiez. Als Reaktion darauf fand am 9. Juli 2016 eine Großdemo statt, deren Teilnehmer*innen sich zum Teil aktiv gegen Polizeischikanen zur Wehr setzten. Nach der Demo zerrten die Ermittlungsbehörden Demoteilnehmer*innen vor Gericht. Betroffen sind u.a. die Gefährt*Innen »Aaron« und »Balu« und »Thunfisch«. »Thunfisch« sitzt derzeit im Frauenknast Lichtenberg ein. Die Verfahren kosten Geld. Kommt darum zur Soliparty und spendet.

Veranstalter*innen:
Rote Hilfe Berlin e.V. | berlin.rote-hilfe.de

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Neues Material!

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Hey ihr alle!

Nach vermehrter Kritik an dem Spitznamen, der wohl allgemeine Verwirrung auszulösen scheint gibt es nun ein neues Plakat – das klar machen soll: Nein, es handelt sich hier nicht um eine Tierbefreiungskampagne (wobei wir eine solche in keinster Weise nicht unterstützenswert fänden). Die Änderungen sind minimal und der Name wurde nicht geändert – hoffentlich werden trotzdem einige Missverständnisse beseitigt.

Das neue Plakat so wie einen neuen Flyer und das ganze im Stickerformat findet ihr unter: https://freethunfisch.blackblogs.org/material

Außerdem gibt es ab dieser Woche auch Solimaterial zum versenden – wollt ihr also einige Plakate, Sticker und Flyer für den lokalen Infoladen oder für einen Spaziergang schreibt uns an: thunfisch@systemli.org

[B] Silvester zum Knast

199799Wenn ihr Silvester zufällig in Berlin seid, zeigt euch solidarisch und kommt zu der Kundgebung um 17 Uhr vor der JVA Moabit (Alt-Moabit/Carl-von-Ossietzky-Park) und um 22:30 Uhr zur Demo zur JVA Lichtenberg, Treffpunkt am BHF Frankfurter Allee.

2016 sind unsere Genoss*innen Aaron und Balu, die mittlerweile wieder draussen sind, sowie Thunfisch in den Knast gewandert, weil sie sich in Berlin gegen  die Bullen- Belagerung des Friedrichshainer Nordkiezes wehrten und die stadtweiten Kämpfe gegen Gentrifizierung, Vertreibung und Verdrängung unterstützten.

Thunfisch befindet sich seit dem 29.11.2016 in Untersuchungshaft in der JVA Lichtenberg. Sie wurde auf offener Straße verhaftet und kam über die Knäste Bielefeld-Brackwede und Hannover nach Berlin. Da ihre erste Haftprüfung negativ ausgefallen ist, muss sie Weihnachten und Silvester im Knast verbringen.
In der JVA Lichtenberg sitzt seit 2013 auch Gülaferit Ünsal ein, wegen ihrer vermeintlichen Mitgliedschaft in der Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) nach dem Terrorparagraphen 129b zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt, weil sie angeblich Spenden gesammelt und Schulungen organisiert hat.
In der JVA Moabit sind auch seit 2016  Ali und Cem, denen vorgeworfen wird Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu sein und die Busreisen zu Demos, Veranstaltungen und Kundgebungen organisiert haben sollen.  Mit anderen Worten, sitzen sie alle hier in Berlin im Knast weil sie sich auf die eine oder andere Art und Weise gegen die herrschenden Verhältnisse aufgelehnt haben.

Lasst uns deswegen am 31. Dezember gemeinsam in Solidarität mit Thunfisch, Gülaferit, Ali, Cem, den 4129 Berliner Gefangenen und allen Gefangenen weltweit ein Zeichen setzen! Solange unsere Freund*innen und Genoss*innen im Knast sind, werden wir nicht still bleiben! Organisiert Widerstand gegen Knäste und die kapitalistische Gesellschaft, die sie benötigt.

FREIHEIT FÜR ALLE GEFANGENEN!

17:00 Kundgebung vor der JVA Moabit (Alt-Moabit/Carl-von-Ossietzky-Park)

22:30 Demo zur JVA Lichtenberg, Treffpunkt am BHF Frankfurter Allee

mehr Infos: hier

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Wenn ihr nicht in Berlin seid, kein Problem, es gibt leider in vielen Städten Knäste.

Zeigt euch solidarisch mit den Gefangenen, ob in Freiburg, Münster, Köln, Gotha oder anderen Städten!

[B] Erfolgreiches Konzert vor der JVA für Frauen

Gestern am 21.12.2016 ab 18 Uhr versammelten sich vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) für Frauen (Lichtenberg, Alfredstraße 11) in der Kälte viele Menschen um den Klängen der „Anti-Knast-Tour“ zu lauschen.

Bei dem Konzert und den Redebeiträgen ab 19 Uhr waren zu Höchstzeiten über 40 Leute da. Anwohner*Innen solidarisierten sich spontan und gesellten sich dazu und machten teilweise selber Musik mit. Die Musikalische Kundgebung wurde auf der Alfredstraße abgehalten, wofür diese abgesperrt wurde. Mit ungefähr 44 Leuten waren wir zwar nicht die „Größte“ Kundgebung bei der Prisontour, dafür aber einer der größeren und das obwohl zeitgleich viele Naziaufmärsche und deren Gegenprotesten in der Stadt waren und viele andere Sachen gleichzetig passierten und zu Anti-Knast-Sachen meistens eh nicht so viele Menschen kommen.

Die Polizei machte bei der Kundgebung zwar „Vorkontrollen“ und hat Prisontour-Plakate ohne Impressum verboten, hielt sich aber sonst zurück. Obwohl Sie die Abstrahlrichtung und Lautstärke kritiserten und das dann leicht verändert wurde, war es doch ziemlich laut. Die Musik war sehr gut und Knastbezogen und angeblich sehr weit und auf der anderen Seite des Knastes, in der Magdalenenstraße, gut zu hören.

3 Gefangene aus einem anderen Knast die dort besungen und thematisiert wurden, wurden gestern rausgelassen, was gut ist und Freude bereitete. Das Programm der verschiedenen Musiker*Innen und den Redebeiträgen ging ca eine Stunde. Die meisten Teilnehmer*Innen tanzten zur Musik-

Ab zirka 20 Uhr, nach dem Kundgebungsteil, fand dann mit den verbliebenen 20 Leuten noch eine Knastumrundung statt. Mit lauten Sprechchören und ohne Transparente zogen wir um die JVA, blieben kurz in der Magdalenenstraße vor der JVA stehen, gingen über Rodeliusplatz zur Alfredstraße und beendeten ca viertel Neun in Front der Zentralstelle der JVA-Lichtenberg die Demonstration wieder.

Danach ging es noch zum Solikonzert mit Küfa in die Kadterschmiede.

siehe auch: http://soligruppeguelaferituensal.blogsport.de/

[B] Prison-Tour

siehe: https://linksunten.indymedia.org/de/node/199296

Kundgebung mit Konzert und Demo vorm Frauen-Knast in Berlin-Lichtenberg (Hauptanstalt).

JVA für Frauen: Es gibt laute Musik um den Leuten drinnen einen netten Abend zu machen und ein Zeichen der Solidarität über die Mauern zu schicken.

Es sollen damit die unterstützt werden, die keine Möglichkeit auf Selbstbestimmung und freie Bewegung haben und die jede Solidarität brauchen, in einer Gesellschaft, die diesen Scheiß nicht nur zulässt, sondern die Betroffenen auch noch diffamiert und beschimpft.

Es ist außerdem ein kleiner Umzug um den Knast geplant. Dort sitzt zur Zeit Thunfisch, die auf der „Kiez-Demo gegen Verdrängung“ in Berlin-Friedrichshain festgenommen, wurde und seit dem 21.11. wieder in U-Haft ist und Gülaferit Ünsal wegen einer Verurteilung nach dem Terrorparagrafen § 129 b StGB zu 6 ½ Jahren Haft verurteilt wurde.

Kommt vorbei, seid laut, zeigt Eure Solidarität!

JVA für Frauen, Alfredstraße 11 (U5 Magdalenenstr.).